Stadtrundgang
(entwickelt v. Prof. Mag. Dr. Ernst Lasnik)
Für die Darstellung des Stadtrundganges als interaktive Karte, klicken Sie bitte hier.
Im Zentrum des ehemaligen Bergbaugebietes im weststeirischen Hügelland hat die Bezirkshauptstadt Voitsberg viele Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Besonderer Anziehungspunkt am Hauptplatz ist das von Prof. Arik Brauer gestaltete „Kunsthaus Rathaus“.
Der schöne historische Stadtkern mit den ehrwürdigen Bürgerhäusern, der Michaelikirche und der Josefskirche prägen das Stadtbild.
Die Ruine Obervoitsberg mit dem wunderbaren Ausblick und dem neu gestalteten Burgrestaurant sowie das Naherholungszentrum Schlosspark-Grafenteich mit dem Schloss Greißenegg sind beliebte Ausflugsziele.
St. Josefskirche
1690 – 1708 als Klosterkirche errichtet. Seit 1816 Stadtpfarrkirche. Bemerkenswerte Innenausstattung aus dem Barock und Rokoko. Angebaut ist eine Lorettokapelle. An der Außenwand Grabsteine des 15. u. 16. Jahrhunderts.
Ehemaliges Karmeliterkloster
1395 von Friedrich und Georg von Hanau gestiftet – 1812 aufgehoben. Im Zuge des Neubaues der Klosterkirche wurde auch das Klostergebäude erneuert.
Hochwasserstein (Stadtsäle/Schillerstraße)
Voitsberg wurde mehrmals von großen Hochwassern heimgesucht. Dieser Stein war ursprünglich in der alten Stadtmauer eingemauert und zeigt uns den Wasserstand (mehr als 1,5 m) des Hochwassers im Jahre 1686.
Oberes – auch „Judenburger“-Tor
Voitsberg besaß mehrere aus dem Mittelalter stammende Stadttore. Das „Obere Tor“ wurde 1877 abgebrochen.
„Alte Apotheke“ (Hauptplatz Nr. 14)
Auf diesem seit dem Mittelalter nachweisbaren Haus ruhte eine Fassbindergerechtsame. 1814 richtete hier Joseph Vaczulik eine Apotheke ein. Die Familie Guggenberger-Mirtl führte diese hier bis 1905.
„Reichmann“ (Hauptplatz Nr. 16)
Im Kern mittelalterlich. Von 1605 bis 1788 Rathaus der Stadt Voitsberg, später dann im Besitz der Bürgerfamilie Reichmann. Mit einer Lebzeltergerechtsame ausgestattet.
Ehemaliges Judenviertel (Dr.- Christian-Niederdorfer-Straße)
Voitsberg besaß, als wichtiger Handelsort, im Mittelalter (bis um 1493) ein eigenes Judenviertel mit einer Synagoge.
Alte Stadtschmiede (Hauptplatz Nr. 8)
Auf diesem Haus bestand eine Huf- und Hackenschmiedgerechtsame mit zwei Feuern. Der ein Hufeisen in seinem Schnabel tragende Strauß auf dem Dachgiebel erinnert sich daran.
„Älteres Voitsberger Brauhaus“ (Hauptplatz Nr. 5)
Seit mindestens 1578 sind hier Bierbrauer nachweisbar. Berühmte Voitsberger Brauer stammten aus der Familie Rottenbacher, welche die Brauerei bis 1912 führte und dann an die Familie Reininghaus verkaufte.
„Pirkerhaus“ (Hauptplatz Nr. 29)
Im Mittelalter Verwaltungsgebäude der Herrschaft Obervoitsberg. Von 1727 bis 1992 im Besitze der Lederfamilie Pirker-Borovsky. Biedermeierfassade.
„Grabnerhaus“ (Hauptplatz Nr. 2)
Bemerkenswerte dekorativ gestaltete Giebelfassade aus dem Jahre 1907 mit einer Mischung aus historisierenden und Jugendstil-Zierformen.
St. Michaelskirche
Im Kern spätromanisch (13. Jh.) mit mächtigem Chorquadratturm. In der Gotik erweitert (Chor, 14 Jh.) und umgebaut (Langhaus, 2. Hälfte 15. Jh.). Viele bemerkenswerte Grabsteine. Pfarrkirche für den Stadtbereich von 1443 bis 1816. Unter der Orgelempore wurde 1998 mit qualitätsvollen Römersteinen aus dem Voitsberger Raum ein Lapidarium eingerichtet. An der Südseite befinden sich eine (in Teilen) spätgotische Lichtsäule sowie das 1927/28 von Franz Josef Unterholzer geschaffene bemerkenswerte Kriegerdenkmal und eine Gedenkstätte für die Verfolgten und Opfer der NS-Zeit.
Mariensäule
1753 von den Grafen Wagensperg als Dankeszeichen für die Erlöschung der Pest gestiftet. Arbeit des Bildhauers Josef Schokotnigg. Auf der Säule: Maria Immaculata, am Sockel: hl. Josef, seitlich: hl. Joachim und hl. Anna, davor hl. Johannes d. Täufer und hl. Johannes Evangelist, hl. Sebastian und hl. Rochus. Rückseite: hl. Johannes Nepomuk.
Rathaus
Die Aussenfassade des Rathauses wurde von Arik Brauer, einem Vertreter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus gestaltet und im Inneren des „Kunsthaus Rathaus“ befindet sich eine ständige Sammlung heimischer Künstler sowie wechselnde Vernissagen.
„Romhaus“ (Hauptplatz Nr. 55)
1273 vom Stift St. Lambrecht als Stadthof angekauft. 1536 im spätgotischen Stil mit Tor und Laubengang erneuert; von 1776 bis 1811 und als Kaserne in Verwendung.
Unteres – auch „Grazer Tor“
Voitsberg besaß mehrere aus dem Mittelalter stammende Stadttore. Das „Untere Tor“ wurde 1889 abgebrochen.
Ehemalige Papierfabrik
1756 gestalteten die Grafen Wagensperg ihre Stadtmühle in eine „Papiermühle“ um. Nach Schließung der Papierfabrik Kranz im Jahre 1923 diente die Maschinenhalle bis zum Bau des „Volkshauses“ als Festsaal.
Stadtturm
Stadt und Burg waren durch eine mit Türmen verstärkte Wehrmauer verbunden. Dieser Rundturm an der Südecke der Stadt stammt aus dem 14./15. Jh.
Evangelische Gustav-Adolf-Kirche
1936 nach Plänen von Hans Hönel errichtet. Vorher (seit 1922) besaßen die Evangelischen Christen eine provisorische Kirche im Stadtturm.
Hans-Deutscher-Gedenkstätte
In den fünfziger Jahren (Plan Architekt F. Jakubecki) von Künstlern der Sezession Graz geschaffenes einzigartiges Denkmal für den ehemaligen Bürgermeister.
Schloss Greissenegg
Wahrscheinlich wurde hier bereits in der 1. Hälfte des 13. Jhs. mit der Errichtung einer Burg begonnen. Namensgebend war dann der 1471 von Kaiser Friedrich III. hingerichtete Andreas von Greißenegg. Durch mehr als 300 Jahre im Besitze der Grafen von Wagensperg. Ab 1877 durch den Kohlengewerken August Zang in ein Landhaus umgebaut, umgeben von einem weitläufigen Schlosspark mit Brunnenanlage und dem Grafenteich.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.schloss-greissenegg.at
Burgruine Obervoitsberg
Um 1170 begann Gottfried von Dürnstein hier mit der Errichtung einer Burg. Die heute sichtbaren Mauerteile stammen zum Großteil aus dem 14. und 15. Jh. seit dem 18. Jh. in Verfall, kam die Ruine 1910 an die Stadtgemeinde. Von der Burgruine Obervoitsberg führt entlang des Ostflügels der ehemaligen Stadtbefestigung ein romantisch angelegter Wanderweg in das Stadtzentrum hinunter.
Stadtmauer – (aus dem 14./15.Jh.)
Die Stadtbefestigung (Mauern und Türme) und die Burg Obervoitsberg bildeten ab dem 13.Jh. eine wehrtechnische Einheit, die durch die Burg Greißenegg noch verstärkt wurde.
Ehemaliges Bürgerspital mit Annenkirche
Errichtet ab 1443 von Hans von Laun als Ersatz für das alte Siechenhaus. Ab 1822 zu Wohnungen umgebaut. Eine St. Anna Kapelle wurde bereits 1377 urkundlich genannt. Auch sie wurde nach 1822 bzw. 1877 zu Wohnungen umgestaltet.
Tregisttor
Voitsberg besaß mehrere aus dem Mittelalter stammende Stadttore. Hier stand bis um die Mitte des 19. Jhs. das „Spital- oder Tregisttor“.
Ehemaliger Bergbau Zangtal
Die Braunkohlelagerstätten rund um Voitsberg wurden bereits vor 1800 entdeckt und in Abbau genommen. Hier bestand bis 1989 der Bergbau „Zangtal“. Im Zuge von Rekultivierungsmaßnahmen wurde in einem ehemaligen Tagbau eine Schießarena eingerichtet.
Tregister Dorfkapelle
Hier an der Gemeindegrenze zu Bärnbach und nächst der ehemaligen Alaunfabrik schuf der akademische Maler und Bildhauer Prof. Franz Weiß ein sakrales Gesamtkunstwerk der besonderen Art.
Kirche zum heiligen Blut
Angeblich 1293 erbaut, um 1500 sowie im 17. und 18. Jh. erneuert bzw. erweitert. Untersuchungen aus Anlass der Renovierung in den Jahren 1994/95 brachten die Überreste eines Vorgängerbauwerkes zu Tage.
Via Sacra
Von der Heiligenblut-Kirche aus führte seit dem Ende des 17. Jhts. eine Art Via Sacra auf den Heiligen Berg bei Bärnbach. Eine Reihe von Bildstöcken (z.B. zwischen Molkerei und der Firma Reich) und Kapellen (z.B. die Ölbergkapelle beim Gasthof Oberjäger) erinnern noch daran.
Ehemaliges Eisenwerk
1788 ließ Gewerke Georg Gamillschegg hier ein Eisenblechwerk errichten. 1848 erwarb Erzherzog Johann von Dr. Schweighofer die Werksanlagen. Er gestaltete das Eisenblechwalzwerk zu einem Musterbetrieb um. 1898 wurde der Betrieb eingestellt.
Ehemalige Zellulosefabrik
1882 nahm hier die Familie Klusemann die Produktion von Zellulose auf. Die Familie Ruhmann baute das Werk großzügig aus. 1938 wurde der Betrieb arifiziert und 1939 verkauft. Nach 1951 kam die Fabrik zurück ins Eigentum von Dr. Karl Ruhmann, Wildon. Am 25.03.1976 wurde die Fabrik gesprengt.
Personalhaus des Eisenwerkes Krems
Erzherzog Johann ließ hier 1854 für seine Eisenwerksarbeiter eines der ersten modernen Personalwohnhäuser errichten.
Gewerkenhaus Krems
Ursprünglich als Meierhof für die Burg Krems errichtet, entstand durch Umbau zu Beginn des 19. Jhs. daraus ein Gewerkehaus für das hier von 1788 bis 1898 bestandene Eisenwerk. Der prominenteste Besitzer war von 1848 bis 1859 Erzherzog Johann von Österreich.
Burgruine Krems
Beginn der Errichtung um die Mitte des 12. Jhs. im 15. und 16. Jh.
im Besitze der Grafen Montfort, zwischen 1589 und 1626 großzügiger Um- und Ausbau durch die Familie Herberstein. Der hohe Bergfried stammt aus dem 13. Jh. Seit der Zeit um 1800 stark in Verfall. In den letzten Jahren Beginn von Renovierungsarbeiten.